Wie bist du zum Schreiben gekommen?

 

 

 

Soweit ich zurückdenken kann, habe ich mir immer schon Geschichten ausgedacht. Vor dem Einschlafen, bei langen Autofahrten, wenn mir langweilig war. Manche davon hatten mir so gut gefallen, dass ich irgendwann begann, sie aufzuschreiben, um sie nicht zu vergessen. Und dabei fand ich zunehmend Gefallen an dem Spiel mit Worten. Von meiner Ausbildung an der Höheren Lehranstalt für Kunstgewerbe war ich es gewohnt, Szenen und Welten mit Zeichnungen erschaffen zu können. Nun aber konnte ich durch Texte Bilder in Köpfen erschaffen. Ich finde, dass Illustration und Text zwei Medien sind, die sich wunderbar ergänzen. Deshalb enthalten auch heute alle meiner Selfpublishing-Romane Zeichnungen von mir.

 

 

 

Wie kam es zur ersten Veröffentlichung?

 

 

 

Das war eigentlich etwas, das ich nie auf dem Plan gehabt hatte. Es hatte mir genügt, für mich selbst und zu meinem eigenen Vergnügen zu schreiben. Im Internet stolperte ich eines Tages – es war im Jahr 2004 – über eine Anthologie-Ausschreibung eines amerikanischen Verlages. Und obwohl ich mich nicht näher damit zu befassen gedachte, produzierte mein Gehirn eine passende Geschichte dazu. Da ich nicht wusste, was ich sonst damit tun sollte, schrieb ich sie auf und schickte sie zu dem Wettbewerb. So wurde „Quell des Reichtums“ meine erste Veröffentlichung einer Kurzgeschichte in der Anthologie „Mystisches Mittelalter“. Und plötzlich erhielt ich von allen Seiten Zuspruch, weitere von diesen Geschichten zu produzieren. Derzeit steht der Zähler bei bald 40 veröffentlichten Kurzgeschichten und 9 Romanen (mehr noch, wenn ich Einzelbände und doppelte Veröffentlichungen bei verschiedenen Verlagen mitzähle).

 

 

 

Warum immer Fantasy?

 

 

 

Ja, warum? Weil ich mich da einfach wohl fühle. Ich kann machen, was ich will! Ich kann mir eine eigenen Welt bauen, neue Kreaturen erschaffen, wann immer ich welche brauche, und es ist im Grunde nicht einmal nötig, auf die Gesetzte von Physik, Zeit u. ä. zu achten.

 

 

 

Was machst du, wenn du einmal nicht schreibst?

 

 

 

Viel. Manchmal habe ich das Gefühl, zu viel. Neben den Dingen, mit denen sich viele Frauen in meinem Alter beschäftigen, wie arbeiten, kochen, putzen, Kinderbetreuung und -bespaßung, Sport …. habe ich nie aufgehört, mich mit verschiedenen künstlerischen Techniken zu beschäftigen. So habe ich, wann immer ich mit meinen Büchern einen Stand auf Veranstaltungen aufbaue, auch immer einen ganzen Koffer voll mit passenden Lesezeichen, selbst designtem Modeschmuck und aus Wolle gehäkelten Tierchen dabei.

 

 

 

Woher kommen deine Ideen?

 

 

 

Ganz ehrlich? So genau weiß ich das auch nicht. Meistens springen sie mich quasi aus dem Hinterhalt an. Oft genügt eine einfache Bemerkung einer Freundin. Oder ich sehe etwas bei einem Spaziergang, das Anstoß für eine ganze neue Geschichte gibt. Bei „Der Adel von Ametar – eine Elfenromanze“ stammt eine Schlüsselszene aus einem Traum. Und ganz viele Ideen sammle ich immer auf Reisen. Manchmal sind es so viele, dass ich zuweilen wünsche, ich könnte die Ideen einfach mal für eine Weile abdrehen, bis ich Gelegenheit gefunden habe, sie alle in Bücher zu packen.

 

Manuela - danke für den Einblick - das Interview haben wir per Mail geführt.

Bilder c, by Manuela P. Forst & Edition Bärenklau

 

Autorenstand - Mosticon 2020

Autorenfoto 1

Autorenfoto 2